Auf Wiedersehen, Kinder

1766364Auf Wiedersehen, Kinder ist ein französischer Spielfilm aus dem Jahr 1987. Das Drama, das auf einem Original-Drehbuch von Louis Malle basiert, der auch Regie führte, wurde u.a. von den Filmstudios NEF Filmproduktion, Nouvelles Éditions de Films, MK2 Productions und Stella Films produziert.

Hintergrund

  • Im wirklichen Leben hieß der Leiter des Petit Collège nicht Pater Jean, sondern Père Jacques. Er wurde nach seinem Tod als Gerechter unter den Völkern geehrt.
  • Jean Bonnet war auch der wirkliche Deckname eines der versteckten Kinder. Sein richtiger Name lautete allerdings Hans Helmut Michel. Für Louis Malle hatte der Name Michel allerdings einen französischen Klang, daher gab er der Figur den eher jüdisch klingenden Nachnamen Kippelstein. Hans Helmut Michel wurde am 6. Juni 1930 in Frankfurt am Main als Sohn eines jüdischen Arztes geboren. Mit Beginn der Judenverfolgung floh seine Mutter mit ihm und seiner sechs Jahre älteren Schwester Laure nach Paris. Dort wurden sie im Juli 1942 während der Rafle du Vélodrome d’Hiver (Razzia der Winter-Radrennbahn) verhaftet. Auf dem Weg in das Velodrom, der Sammelstelle für die verhafteten Juden, hatte ein Polizist Mitleid mit dem Jungen und öffnete eine Tür, damit er fliehen konnte. Einer zweiten Verhaftung konnte er im Dezember 1942 im letzten Moment entgehen. Da Hans Helmut akzentfrei Französisch sprach, gelang es ihm, sich an den Pariser Pfarrer Théomir Devaux zu wenden, der ihn in das Petit Collège vermittelte.
  • Die Figur des Küchenjungen Joseph gab es in Wirklichkeit nicht, unfreiwillig verraten wurde der Pater durch ein Mitglied der Résistance, das von der Gestapo unter Anwendung von Folter verhört worden war. Père Jacques hatte engen Kontakt zur Résistance unterhalten, um Menschen zu helfen, die sich auf der Flucht vor dem Pflichtarbeitsdienst STO befanden.
  • Die in dem Film verarbeiteten Kindheitserinnerungen müssen Malle große seelische Schmerzen bereitet haben. Bei der US-Premiere des Films auf dem Telluride Film Festival brach der französische Regisseur in Tränen aus.
  • Das Couvent des Carmes existiert noch heute in Avon (Seine-et-Marne), allerdings wurde das Petit Collège 1960 geschlossen. Wie der Regisseur preisgab, habe er die Schule Jahre später besucht, sie war jedoch abgerissen und vergessen worden. Anstelle der Schule befindet sich heute neben dem Kloster ein Centre Spirituel. Im ehemaligen Schulhof wurde eine Gedenktafel angebracht, die an die Ereignisse erinnert.

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